Weihnachten an der Costa de la Luz

Es ist wieder soweit, die Städte und Städtchen sind in typischer Weise beleuchtet, man singt wieder andalusische und spanische Weihnachtslieder, in die sich natürlich immer auch ein bisschen Flamenco mischt.

In Conil ist das immer ein besonderes Ereignis und es waren viele Menschen auf den Straßen, man hatte eine kleine „Eisbahn“ aufgebaut und hier und da sangen die Menschen den Weihnachtsflameco, den man „Zambomba“ nennt. Dieser wird überall gesungen, gespielt und getanzt – vor und in den Bars und auf öffentlichen Plätzen… Gegen Abend werden dann Feuer in Fässern angezündet an denen man sich wärmen kann…

Wohltätigkeitsvereine backen Plätzchen, die sie an die Passanten und BesucherInnen verteilen. Hin und wieder gibt es auch ein Schnäpschen gegen die Kälte…

…Steinkäutzchen…

Hier am Golfplatz sind sie häufig anzutreffen… Da sie nachtaktive Jäger sind, sieht man sie vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Gehen wir auf dem Golfplatz abends spazieren, werden sie regelmäßig von uns aufgeschreckt… Sie sitzen dann in den alten, knorrigen Olivenbäumen, in den großen alten Lebensbäumen oder in den Pinien. Sie sind so gut getarnt, dass ich sie oft erst wahr nehme, wenn sie los fliegen. Aber das Flugbild ist sehr eindeutig, sie wirken immer ein bisschen plump und behäbig. Manchmal stoßen sie Warnrufe aus, wenn man ihnen zu nahe kommt, dann kann man sie gezielt suchen… Ein sehr schönes Tier, was wir hier am Golfplatz und auch in unserem Garten des Öfteren sehen… neulich schaute ich in ein Loch in einem Olivenbaum… zwei große Augen schauten mich an… das war ein Steinkautz-Junges!

Mehr Informationen und auch ein Stimmbeispiel findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Steinkauz#Nistplatz_und_Nistplatzwahl

Lissy gehört jetzt zu uns!

Na langem hin und her, einigen Diskussionen und Abwägungen haben wir nun beschlossen, dass Lissy zu unserer Mensch-Hund-Familie gehören soll…

Das Schicksal (oder wer auch immer dafür zuständig ist!) hat uns allen einfach zuuuu viele Winke mit dem Zaunpfahl gegeben, da mussten wir uns doch einfach ergeben und es annehmen, wie es sein soll…

Der größte Hindernisspunkt war Joy… ob sie Lissy wohl akzeptieren würde? Und siehe da, Lissy wurde im Handumdrehen zu Joys Freundin. Die beiden toben und tollen und amüsieren sich. Joy ist nicht mehr allein, wenn wir mal unterwegs sind, alles Bestens! Doch während Lissy seelenruhig auf dem Sofa schläft, wartet Joy schon im Garten auf unsere Rückkehr – Hütehund eben! Nur beim Essen gibt es kein Pardon, da darf Lissy nicht in die Nähe des Futternapfes geraten, dann gibt’s eins die die Mütze – ist ja wohl nicht Außergewöhnliches…

Lissy konnte erst überhaupt nicht Autofahren, ohne sich komplett zu entleeren… das hat aufgehört. Nun springt sie munter und voller Vorfreude in ihre Transportkiste, denn sie hat gelernt: JETZT passiert etwas aufregendes! Es geht an den Strand, auf die Wiese oder in den Wald – Yippie! Da lacht das Hundeherz!

Lissy hat viel Jagdhundtemperament… Nase und Ohren bilden scheinbar eine direkte Einheit mit dem Gehirn… Immer auf Empfang gestellt. Jedenfalls war das am Anfang so. In den ersten vier Tagen hatte sie bereits zwei Vögel erbeutet und gleich mit Haut und Haaren (äh – Federn) aufgefressen… Inzwischen haben wir auch heraus gefunden, was Lissy gerne frisst und seit sie so richtig satt ist, hat das Jagen auch schon nachgelassen.

Dennoch wird Lissy in der nächsten Zeit viel zu lernen haben. Sitz klappt schon super (hat sie sich bei Joy abgeschaut und gemerkt, dass es dann einen Kuchen gibt!), aber „Platz“ und „Bleib!“ müssen noch gelernt werden. Auch spaziert sie munter einfach über die Straße, das geht natürlich auch nicht. Und dass sie alles frisst, was sie findet und  essbar erscheint, müssen wir ihr auch noch abgewöhnen. Sie hört schon prima auf ihren Namen, aber nicht, wenn sie etwas in der Nase hat… also, das muss auch noch besser werden.

Sie hat unser Herz im Sturm erobert durch ihre unbekümmerte Art und wenn sie sich freut, dann springt sie regelrecht Pirouetten. Joy ist durch Lissy wieder jung geworden… Lissy suchte ein Zuhause und nun hat sie schon eines gefunden. Welcome!

Nun ist Lissy schon mehr als vier Wochen bei uns und inzwischen hat sie sich schon ganz gut eingewöhnt. Joy und Lissy vertragen sich gut und Lissy bringt Joy ganz schön auf Trapp. Die beiden spielen zusammen, das ist schön zu sehen. Lissy schaut sich von der „alten Dame“ alles mögliche ab und lernt sehr schnell. Sie will es so gerne „richtig“ machen und manchmal steht ihr der Ehrgeiz ein wenig im Weg. Dann versuchen wir sie zu beruhigen und ihr zu zeigen, was wir (von ihr) wollen.

Für alle ist das nicht immer leicht, aber mit Geduld wird es schon werden. Was sie allerdings super gut kann, ist Fährten aufnehmen und (Vögel) jagen. Da ist sie super aufmerksam und wie von Sinnen. Da nützen dann Hundepfeife und unsere Rufe gar nichts…

Deshalb muss Lissy im Wald immer an die neue Flexileine, die immerhin 8m lang ist. Sicher ist sicher… Aber auf dem Golfplatz oder am Strand, da wo die Landschaft übersichtlich ist, da geht es recht gut.

Jedenfalls scheint sich Lissy inzwischen pudelwohl zu fühlen, kann problemlos Auto fahren und testet, was so geht im „Casa Sonrisa“. Im Bett haben wir sie auch schon „erwischt“ – ist ja soooo gemütlich! – aber leider verboten. Dafür hat sie nun ihr Körbchen akzeptiert und schläft darin sehr gemütlich.

Das Schönste aber für uns ist, dass sie sich wohl fühlt und mit Joy ausnahmslos gut versteht. Aber wenn es um’s Futter geht ist natürlich Konkurrenz angesagt!

 

Ein armer Hund…

Wir sind mal wieder auf den Hund gekommen…

Ein kleiner Hund an einer Kette, die nur einen Meter lang ist, der in der prallen Sonne steht und kein vernünftiges Futter oder nur altes gammeliges Wasser hat – das ist einfach ein trauriger Anblick! Also haben wir diesen Hund kurzerhand befreit und bei uns aufgenommen und ihn „Lissy“ getauft.

Joy hat das erstaunlich gut hingenommen und es dauerte nicht lange, das fingen Joy und Lissy an miteinander zu spielen… das war regelrecht herzergreifend anzuschauen. Joy wurde auf einmal 5 Jahre jünger und hat gespielt und getobt, wie wir sie noch nie erlebt haben… ABER, Lissy ist eine Mischung aus Podenco und Jagdhund – also eine Nasen- und Spürhund! Somit wird sie IMMER auf der Jagd sein, was bedeutet, dass man sie immer an der Leine haben oder aufpassen muss, dass sie nicht wegläuft. Außerdem verträgt sie das Autofahren gar nicht und entleert sich komplett oben und unten… Lissy wird also nicht bleiben, sondern wie geplant nach Deutschland gehen und dort vermittelt werden…

Filme mit Lissy und Joy gibt es auf meiner Facebook-Seite…

Lissy ist nun seit dem 31. Mai bei uns – heute 9 Tage. Es ist erstaunlich, welche Wandlung so ein Tier mit dieser Vorgeschichte machen kann… Sie hat jetzt viel weniger Angst und weiß viel besser, wie der Hase hier so läuft. Sie eroberte sich nach und nach den Garten, dann das Haus nach und nach von Raum zu Raum. Heute flitzte sie sogar ins Dachgeschoss…Und natürlich stellt sie allerlei Blödsinn an, zieht Decken über den Boden, trägt die Schuhe von A nach B und ist leider noch nicht stubenrein. Ein großes Problem ist, dass sie das Autofahren überhaupt nicht verträgt.

Da sie überhaupt nicht erzogen wurde, versucht sie jetzt alles, was ihr so in den Sinn kommt. Das muss man natürlich manchmal regulieren und Erziehung wird jetzt immer wichtiger. Aber dafür ist es wichtig, dass sie Vertrauen fasst und nicht Angst vor Schlägen haben muss. Immerhin: „Sitz“ macht sie jetzt schon für ein Leckerli…

Joy macht sich ganz wunderbar! Erstaunlicher Weise hat sie Lissy überhaupt niemals attackiert oder angeknurrt und scheint so, dass die beiden sich sogar ganz prima verstehen. Auf einmal wird Joy wieder jung, die beiden toben und spielen ausdauernd – so habe ich Joy überhaupt noch nie gesehen…

Ein Video schaust du hier: https://youtu.be/1ozTwJRcyNI

Ein paar aktuelle Bilder

 

Ein armes Pony…

Donnerstag ging ich am Morgen mit Joy an einem völlig neuen Ort spazieren. Ein wunderschöne Feldweg mit fantastischer Sicht über die Felder hinter Conil bis hin zum Meer… Plötzlich entdeckte ich ein Pony, das an einer kurzen Leine an einem Zaumpfahl angebunden war und nur einen Halbkreisradius von maximal 3 m hatte. Es steckte sich mir so sehnsüchtig entgegen, aber ich konnte es nicht streicheln, weil ich extrem allergisch auf Pferdehaare reagiere und ja noch mit dem Auto nach Hause fahren musste. Das was es da zu fressen fand, war nicht wirklich schönes Futter. Es war umringt von Disteln und Wasser hatte es auch keines…Ich machte Fotos und stellte sie ins Facebook…

Binnen von Minuten lösten diese Bilder einen Sturm der Entrüstung aus.

Ein Bekannter kam mir mit seiner Frau am nächsten Morgen zu Hilfe, brachte Wasser und einen Eimer mit. Binnen kurzer Zeit waren 15 Liter im Pony verschwunden. Die beiden begutachteten das Pony und fanden, dass es ganz gut aussah. Gepflegte Hufe und gesund wirkte es auch, nicht abgemagert wie viel Pferde hier, um die sich keiner mehr kümmert…

Der Empörungs-Ansturm auf Facebook ging weiter… Aus Grand Canaria wurde dann ein Anruf bei der örtlichen Polizei getätigt, die auch Tierschutzaufgaben wahr nimmt…

Abends fuhr ich dann noch einmal hin und nahm eine Freundin mit. Wieder gaben wir dem armen Tierchen Wasser, was es sehr dankbar annahm. Ein vorbeifahrender Mopetfahrer wurde von Andrea angehalten und befragt, wem denn das Pony gehöre. Der erzählte, dass die Polizei schon da war, den Halter ermittelt hatte und den nun eine deftige Strafe erwarte… richtig so! Ein Pony ohne Wasser in der Sonne angebunden stehen zu lassen ist Tierquälerei!

Samstag morgen fuhren wir also wieder hin, um zu schauen, ob das Pony noch da ist. Es war weg! Vorsichtshalber schauten wir in die umliegenden Grundstücke und siehe da, es stand nun unter einem Baum, war nicht mehr angebunden und hatten einen großen Trog Wasser zur Verfügung. Das Grundstück glich ja eher einer Müllhalte (es wurde gerade ein kleiner Müllberg verbrannt!) auf dem Gerümpel und ausgemusterte Möbel standen, aber es war besser als vorher… Wasser brauchte das Tierchen nun nicht mehr, aber die mitgebrachten Möhren haben ihm sehr geschmeckt…

Wir werden demnächste noch einmal  hin fahren und schauen, ob wir den Besitzer ausfindig machen können. Wir wollen ihn fragen, ob er das Pony vielleicht hergeben will. Vielleicht finden wir ja einen Platz, mit dem es mit anderen Pferden zusammen auf einer Weide stehen und sich frei bewegen kann. Pferde sind Herdentiere und nicht gern allein…manchmal sieht man Pferde hier ausgelassen und vergnügt auf Weiden herum flitzen – ein wunderschöner Anblick. Dann wieder sieht man abgemagerte „Klepper“, allein, angebunden, oft kein Wasser – das ist dann ein sehr trauriger Anblick. Ich habe jetzt immer 3 Kanister Wasser und einen Eimer im Auto…

So schön das Land hier ist, der Umgang mit Tieren ist oft schmerzlich. Er ist hier sichtbarer als in Deutschland, wo die Tiere durch die Massentierhaltung ebenfalls unermessliches Leid erfahren – das wiederum ist unsichtbar. Bestie Mensch eben…

Wer die Geschichte weiter verfolgen will, kann es auf meiner Facebookseite tun…

https://www.facebook.com/angela.may.393/media_set?set=a.10210936932751738.1073741878.1005864134&type=3&pnref=story

Der Frühling ist da…

Heute unternahmen wir mal wieder einen (langen) Ausflug ins Hinterland, das jetzt so wunderschön grün ist. Hier und da sind wir dem Frühling begegnet… bei euch schneit es noch und ist kalt… aber es gibt Hoffnung! Bald kommt der Frühling auch zu euch…

Schöne Mandelblüten…

Straußnazissen – auch Tazette genannt – die haben einen sehr intensiven Geruch – ähnlich stark wie Hyazinthen. Im Zimmer kann man sie nicht stehen lassen…

…und die Schmetterling sind auch schon in Vorbereitung…